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Bevenser Persönlichkeiten

Interessante Persönlichkeiten aus der Samtgemeinde, Menschen, die auf besondere Weise mit der Kurstadt verbunden sind, die etwas über die Stadt erzählen können;Persönlichkeiten, die an exponierter Stelle stehen und auf diese Weise die Geschicke Bevensens mitgestaltet haben oder noch immer mitgestalten: Sie sollen an dieser Stelle portraitiert werden: Diesmal: Anne Schricker.

 

Olympisches Feuer brennt

Blinde Reiterin plant ihre Teilnahme in Athen

jfMedingen
Jeder Griff sitzt perfekt. Routiniert flicht Anne Schricker ihrer "Mimi" Zöpfe, wickelt der rabenschwarzen Stute weiße Bandagen um die kräftigen Fesseln. "Mimi", die eigentlich edel und vornehm "My Melody" heißt, gefällt das nicht so. Unruhig stapft sie von einem Bein aufs andere."Jetzt steh´endlich!",schimpft Schricker und fügt, mit liebevollem Unterton, hinzu:" Alte Zicke". Kaum gesagt, schon pariert selbige und Anne Schricker kann weitermachen: Die Beine zu Ende umwickeln, die Trense aufziehen, den Sattel aus der Stallgasse holen, auflegen, zielstrebig in die Reithalle marschieren- und aufsitzen. Soweit ein ganz normaler Ablauf für eine Reiterin. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Anne Schricker ist blind. Auf Anhieb ist ihr das Handicap kaum anzumerken; so sicher bewegt sie sich auf dem Medinger Klosterhof, "ihrem Reitstall" und unternimmt sogar Ausflüge in die Umgebung."Ich verlasse mich darauf, dass der Hunger das Pferd wieder nach Hause treibt."
Seit ihrem 12. Lebensjahr reitet Anne Schricker. Damals hatte sie auf einem Auge noch ein Restsehvermögen von 20%. Nach einem Schlaganfall vor einigen Jahren verlor sie auch das. Beim Reiten orientiert sie sich lediglich an den Geräuschen und ihren "guten räumlichen Vorstellungsvermögen".
Ihre Behinderung nimmt Anne Schricker ohne Verbitterung, sie nimmt die Herausforderung an und freut sich über das Erreichte. Das gute Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mimi hilft dabei. Die Beiden sind ein eingespieltes Team und vertrauen einander. "Allerdings auch nicht blind", scherzt Anne Schricker. Sie muss die Zügel schon fest in der Hand halten, damit Mimi auch das tut, was sie soll.
Für die 40-jährige Krankenpflegerin (richtig: Physiotherapeutin- Autor der Webseite) ist der Reitsport weit mehr als ein Hobby.Bei unzähligen nationalen und internationalen Dressur- Turnieren hat sie schon teilgenommen, ist amtierende holländische Meisterin im Behindertensport, gewann die belgische Dressur- Meisterschaft, war irische Vize- Meisterin, belegte einen guten siebten Platz bei der Weltmeisterschaft. Selbst "normale" Turniere für Sehende scheut sie nicht:"Klar, natürlich mache ich da auch mit!"
Die größte Herausforderung liegt jedoch noch vor ihr: "Bei den Paralympics in Athen mitzumachen, das wär´s!" Schlecht stehen die Chancen dafür nicht. Zweimal hat die Reiterin den Anlauf schon gewagt, in Atlanta und Sydney. Damals allerdings nur als "1.Vertretung"- zum Einsatz kam sie dabei jedoch nicht. Nun sieht es besser aus. Anne Schricker ist sehr gut, ihre 12-jährige Mimi ebenso. Täglich trainieren die zwei, werden kontinuierlich besser. Die zahlreichen Siege der letzten Zeit zeigen Können und geben Selbstvertrauen, dazu wurden die beiden kürzlich in das Förderprogramm des FRH (Verein zur Förderung der Reiterei auf hannoverschen Pferden) fÜr die Olympiade aufgenommen. Das (olympische) Feuer- für Anne und Mimi ist es entfacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

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